Wie es für uns in den letzten Jahren üblich geworden ist, waren wir auch diesen Herbst in Kroatien. Dieses Mal sind wir relativ weit nördlich geblieben und haben uns ein bisschen in Istrien umgeschaut. Unser erster Halt war in Novigrad, danach sind wir nach Vrsar umgezogen: Ein Traumziel mit tollem Archipel.
Vrsar in Kroatien
Vrsar in Kroatien hat eine absolut traumhafte Altstadt, die auf einem Hügel liegt. Der Ort liegt zudem in einem wunderschönen Archipel mit vielen kleinen Inselchen, auf das man in der gesamten Umgebung einen schönen Blick hat.
Es ist eigentlich eine kleine, verträumte Ortschaft in Kroatien, aber besonders in den Sommermonaten ein beliebtes Urlaubsziel in Istrien. Verständlicherweise: In malerischer Lage direkt am Meer zwischen Rovinj und Porec, ist es nicht allzu weit entfernt von Deutschland und zudem eine echte Perle. Es gibt hier einen typischen, hübschen Hafen, von dem aus man einen schönen Blick auf die Altstadt hat, die etwas erhöht auf einem Hügel liegt. Dort oben kann man durch die gemütlichen, verwinkelten Gassen schlendern und einen atemberaubenden Blick auf das vorgelagerte Archipel genießen.
In diesem Beitrag findest du zunächst ein paar Informationen zur Lage des Ortes und zu den Campingplätzen, die es hier gibt, bevor wir uns dann ausgiebig den Ort ansehen - mit ein paar Tipps, was man sich hier anschauen oder unternehmen kann. Und natürlich erzähle ich dir auch von den Stränden.
Fangen wir mit der Lage und der Anreise an.
Lage und Anfahrt nach Vrsar in Kroatien
Der Ort Vrsar liegt in Istrien, Kroatien, unweit des bekannten Limfjordes, ca. 10 km südlich von Porec und 30 km nördlich von Rovinj. Dem Ort vorgelagert ist ein idyllisches Archipel bestehend aus mehreren unbewohnten kleinen Inseln.
Kommen wir nun zum Punkt Camping.
Camping in Vrsar in Kroatien
Wie eigentlich in ganz Istrien ist Camping auch hier einfach - zumindest für alle die, die gerne auf einen Campingplatz zu gehen. Der südlichste Campingplatz bei Vrsar heißt Koversada, der ein FKK Platz ist und Ende September / Anfang Oktober schließt.
Daneben liegt Porto Sole, ein Ganzjahresplatz, auf dem wir übernachtet haben. Bei unserer Ankunft waren wir von der unfreundlichen Dame am Empfang so genervt, dass wir beinah weitergefahren wären. Aber schließlich hat unsere Unlust, noch einmal ins Wohnmobil zu steigen, gewonnen - und wir sind doch geblieben. Bereut haben wir es nicht.
Für Camping in Istrien lohnt sich die ACSI-Karte: Mit dieser Karte gibt es teilweise ordentliche Preisnachlässe auf Campingplätzen: ACSI Karte mit Stellplatzführer*.
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Denn es ist eigentlich ein sehr schöner Campingplatz mit zwei Buchten und schönen, modernen und vor allem auch sauberen Sanitärhäuschen. Der Blick auf die vorgelagerten Inselchen ist ein Traum, die Sonnenuntergänge sind fast unglaubwürdig kitschig. Aber wenn man so unfreundlich empfangen wird, trübt das das Erlebnis etwas.
Nördlich von Vrsar gibt es noch weitere zwei oder drei Campingplätze - wir waren uns nicht sicher, was zusammengehört, weil hier alles bereits geschlossen war. Die Lage der Campingplätze ist aber mindestens genauso schön - auch hier blickt man auf das tolle Archipel.
Direkt am Ortsrand in Hafennähe gibt es außerdem einen Wohnmobilstellplatz mit Blick auf Vrsar, der kostenpflichtig ist.
Und nun zum Ort selbst: Vrsar und seine tolle Umgebung.
Vrsar und Umgebung: Altstadt und Sehenswürdigkeiten
Vrsar in Kroatien ist ein sehr hübsches Dorf mit etwas mehr als 2.000 Einwohnern und einigen Sehenswürdigkeiten. Die Altstadt mit der Kirche liegt auf einem Hügel, von dem aus man einen traumhaften Blick über das umgebende Meer und das idyllische Archipel hat. Leider war es etwas diesig, als wir dort waren - es war aber dennoch wunderschön.
Hier baut man den Kirchturm anscheinend neben die Kirche... Ansonsten hat Vrsar die üblichen verwinkelten Gassen, gemütlichen Plätze und viele Restaurants und Konobas zu bieten. Im Sommer ist hier bestimmt viel los, jetzt in der Nebensaison war aber alles ruhig. Natürlich sind dann auch viele Restaurants geschlossen, aber uns ist das nicht so wichtig, wir haben ja schließlich alles dabei und können ganz einfach selber kochen.
Irgendwie ist die Geschichte des Ortes auch mit dem berühmten Casanova verknüpft. Anscheinend hat der Abenteurer sich hier verliebt und das einheimische Mädchen mit nach Hause genommen. Und so gibt es im Dorf heute einen Casanova Aussichtspunkt, eine Casanova Bar, ein Denkmal, ja man kann sogar eine Casanova Tour machen.
Und natürlich darf auch in diesem Ort an der kroatischen Küste der Hafen mit der dazugehörigen Promenade nicht fehlen. Unglaublich, was hier für Yachten stehen. Wie viele Millionen stehen da wohl nebeneinander?
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Besonders überrascht haben mich die Skulpturen, die im ganzen Ort verteilt aufgestellt sind und anscheinend auch hier angefertigt werden, jedenfalls gibt es hier eine Skulpturen Schule. Schon cool, oder?
Wer noch mehr Skulpturen sehen möchte, sollte zum Skulpturenpark von Dusan Dzamonja wenige Kilometer nördlich von Vrsar. Der Park ist einfach zu erreichen - wir sind hingeradelt - und ist kostenlos. Dusan Dzamonja gehört zu den angesehensten Künstlern in Europa. Besonders für die neuartige Verwendung von Materialien wie Metall, Bronze und Eisen ist er bekannt geworden.
Hier noch ein paar weitere Ausflugstipps:
Wer gerne Radtouren machen möchte: Auch das ist kein Problem. Es gibt in der gesamten Gegend um Vrsar ausgeschilderte Radtouren unterschiedlicher Länge und Schweregrade. Wer vorab schon mal schauen möchte, was es für Touren gibt, kann bei Istra Bike im Internet schauen. Es gibt aber auch Vorort an vielen Stellen Übersichtskarten.
Davon abgesehen gibt es an der Küste in dieser Region an vielen Stellen autofreie Wege, auf denen man sowohl radeln als auch wandern kann. So kann man ganz gemütlich von Bucht zu Bucht radeln, ohne von Autos belästigt zu werden. Im Hochsommer ist dort wahrscheinlich ziemlich viel los, weil sich im Grunde ein Campingplatz an den anderen reiht, im Frühling und Herbst aber ist es auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit, sich die Gegend anzusehen und auch das ein oder andere Mal in einer anderen Bucht zu baden.
Natürlich darf der Limfjord bzw. Limski Kanal nicht unerwähnt bleiben: Der 11 km lange Kanal kann per Bootausflug oder Radtour besichtigt werden. Der Kanal ist quasi um die Ecke von Vrsar. Der Limfjord ist sehr bekannt und gilt als Sehenswürdigkeit - wir fanden ihn allerdings nicht besonders schön. Tatsächlich fanden wir auf unserer Radtour zu diversen kleinen Buchten am Kanal hauptsächlich Müll. Aber vielleicht ist der Fjord vom Boot aus hübscher.
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ist durch den dritten Klettverschluss sehr stabil.
Was kann man sonst noch machen?
Unweit von Vrsar, knapp 30 km im Landesinneren, liegt die Ruinenstadt Dvigrad, die man sich ansehen kann. Man kann auf eigene Faust durch die Ruinen laufen und sich alles ansehen, der Eintritt ist frei. Es gibt einen kleinen, kostenlosen Parkplatz. Die Geisterstadt ist ein Geheimtipp, den viele nicht kennen. Die einst bedeutende Stadt liegt auf einem Hügel und überblickt das Limski Tal. Sehr kontrastreich sieht man in der Ferne eine mächtige Autobahnbrücke.
Ein paar Kilometer südlich davon in der Nähe von Rapanji gibt es einen mittelalterlich inspirierten Theme Park, den Park Sanc. Michael, der besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet ist.
Außerhalb von Rovinj kann man sich die Ruine Kula Turnina ansehen. Die antike Festung liegt auf einem Hügel, von dem aus man einen besonders schönen Blick hat, weshalb der Platz vor allem zum Sonnenuntergang beliebt ist.
Nur fünf Kilometer nördlich von Vrsar liegt die etwas größere Ansiedlung Funtana mit weiteren Campingplätzen. Mit mehreren typischen Badebuchten und zahlreichen Restaurants ist es ein netter Tagesausflug.
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Tiere, Schnorcheln, Badeschuhe
Als wir das erste Mal in Kroatien waren, waren wir auch in dieser Region in und um Vrsar. Es war Frühling, Anfang Mai, die Saison ging gerade erst los. Damals ist uns aufgefallen, wie wahnsinnig viele Tiere es in Kroatien gibt, vor allem Vögel und Insekten. Schwalben brüten in Sanitäranlagen, Raupen hängen in Massen an Bäumen, Ameisen ohne Ende. Erst da wurde mir bewusst, wie sehr diese Population in Deutschland abgenommen hat. Was hatten wir früher Vögel im Garten, mehrmals täglich kamen Schwebfliegen vorbei und natürlich wurde man ständig von etwas gestochen.
Wir haben uns damals sehr gewundert, warum das so ist. Wahrscheinlich gibt es zwei Gründe: Auf dem Festland, direkt hinter dem Gebirge an der Küste gibt es riesige Waldgebiete und andere, nur wenig bewohnte Gebiete. Zum anderen wird weniger Landwirtschaft betrieben, jedenfalls in den Küstenregionen. Es ist einfach insgesamt mehr Platz für Tiere.
Davon abgesehen ist auch im Wasser einiges los: Die bekannten und gefürchteten Seeigel (siehe Foto) gibt es tatsächlich immer noch in Massen, aber auch Fische sieht man immer wieder. Einmal bin ich sogar versehentlich auf einen Fisch getreten, der sich im Schlamm eingebuddelt hatte. Badeschuhe sind also auf jeden Fall empfehlenswert, nicht nur wegen der Seeigel, sondern auch, weil der Boden oft kiesig oder felsig und daher an nackten Füßen eher unangenehm ist.
Da die Welt unter Wasser in Kroatien auch heute noch einiges zu bieten hat, ist das Land bei Schnorchlern und Tauchern sehr beliebt. In vielen Regionen werden zudem Ausflüge mit Booten angeboten, die einen Glasboden haben.
Strände bei Vrsar in Kroatien
Es gibt zahlreiche Strände in Vrsar und der unmittelbaren Umgebung. Viele sind teilweise befestigt und "gefliest", und teilweise felsig und kiesig. Sandstrände gibt es keine. Insgesamt fand ich die Buchten schön. In vielen Gegenden in Istrien sind die Strände - finde ich - eher deprimieren grau, was hier nicht der Fall ist. Man hat sich ein paar Gedanken gemacht und sich bemüht, die Strände in die Natur einzufügen.
Die Küste ist in dieser Region eigentlich sehr felsig, was es schwierig macht, ins Wasser zu kommen. Und so wurde über Jahre hinweg das Ufer bearbeitet, um es besser zugänglich zu machen. Früher - ich vermute, dass das wahrscheinlich so in den 70ern war - wurden einfach große Flächen zubetoniert. Heute werden solche Flächen oft mit Kies bedeckt, was um ein Vielfaches schöner ist.
Wir fanden es dort wunderschön, besonders das tolle Archipel mit den traumhaften Sonnenuntergängen hat es uns angetan. Der malerische Hafen und der verwinkelte Ortskern laden zum Herumschlendern ein, die Strände zum ausgiebigen Sonnenbaden - kurzum, es ist einfach schön da und langweilig wird es einem in dieser schönen Region so schnell auch nicht. Und wer seine Fühler ein bisschen weiter ausstrecken möchte, der findet in der unmittelbaren Umgebung ebenfalls viele interessante Sehenswürdigkeiten. Egal, wofür man sich interessiert oder wie man seinen Urlaub am liebsten verbringt, hier ist für jeden etwas geboten.