Wenn man als Vegetarier oder auch als Veganer unterwegs ist und andere Länder bereist, hat man es nicht immer einfach. In manchen Ländern ist es wirklich schwierig, vegetarisches Essen zu finden - oft beschränkt sich die Auswahl auf Pizza oder Nudeln mit Tomatensoße.
In den USA gab es manchmal nicht einmal einen Supermarkt, in dem ich mich selbst hätte versorgen können. Man will ja auch nicht immer Essen gehen, sondern benötigt eine Mahlzeit für unterwegs. Wir waren oft stundenlang wandern, meistens in Nationalparks, wo es eben keine Restaurants oder andere Versorgungsmöglichkeiten gibt.
Also was tun? Hier meine Tipps und Erfahrungen.
Als Vegetarier oder Veganer im Ausland - meine Tipps und Erfahrungen:
1. Informiert euch vor dem Urlaub, ob es in jedem Ort, in dem ihr übernachtet, Supermärkte gibt.
In den USA ist es mir zum Beispiel passiert, dass es nur eine Tankstelle gab, die Schinken, Salami und Trockenfleisch verkauft hat. Sonst gab es nichts essbares (außer einer Packung Chips). Der nächste Supermarkt war eine mehrstündige Autofahrt entfernt. Hätte ich mich vorher informiert, hätte ich in der vorigen Stadt noch einen Vorrat einkaufen können.
Wenn es keine Supermärkte gibt, gibt es vielleicht einen Wochenmarkt. Oft findet man auf solchen Märkten besonders gute Produkte. So zum Beispiel in Lagos (Portugal): Dort gibt es einen Samstagsmarkt, auf dem es frisches, selbstgebackenes Brot (Vollkorn und glutenfrei!), leckere Kuchen, Obst und Gemüse direkt vom Bauern und andere lokale Produkte zu kaufen gibt.
2. Packt euch kleine, haltbare Snacks ein, die ihr essen könnt, wenn ihr nicht gleich ein geeignetes Lokal findet oder sich die nächste Mahlzeit aus anderen Gründen verschiebt.
Anfangs hatte ich stets Müsli- oder Früchteriegel bei mir. Allerdings habe ich mich daran schnell abgegessen. Ich habe dann auf Bananen umgestellt. Die gibt es (fast) überall, sie sind haltbar, unkompliziert zu essen und sättigend. Nüsse und Trockenobst eignen sich ebenfalls gut.
Auch Avocados sind super für unterwegs, allerdings sollte man vorbereitet sein und mindestens ein Messer und etwas Salz bei sich haben.
Apropos Messer: Ich habe immer eine Notausrüstung Besteck bei mir - ein Messer, eine kleine Gabel, einen kleinen Löffel. So kann man völlig problemlos auch mal einen Joghurt löffeln - und braucht kein Plastikbesteck.
In Schweden und Norwegen habe ich mir im Supermarkt vegetarischen Brotaufstrich in Tuben gekauft. Der hält sich auch ganz gut und ist ebenfalls einfach zu essen. Brot zum Aufstrich findet sich ja normalerweise recht einfach.
3. Falls möglich, bucht vegetarische / vegane Optionen im Voraus.
Viele Veranstalter bieten die Möglichkeit, vegetarisches / veganes Essen im Voraus zu buchen. Früher habe ich das nie gemacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass es doch natürlich immer auch irgendetwas Vegetarisches gibt.
Meistens war das auch so, aber eben nicht immer. Gerade bei mehrtägigen Veranstaltungen (Trekkingtour, Wanderungen, Safari) macht es Sinn, vorher anzumelden, dass man Vegetarier ist. Dann ist es in der Regel kein Problem, auch vegetarisches Essen zu bekommen.
Auch für Flüge ist es sinnvoll, bereits bei der Buchung zu sagen, dass man Vegetarier ist. Meistens gibt es zwar eine vegetarische Option an Bord, aber wenn man Pech hat, ist die aus, bevor man selber wählen konnte.
Länder, in denen man es als Vegetarier besonders einfach hat:
1. Indien
Ein absoluter Traum für Vegetarier. Hier gibt es in jedem Lokal nicht nur ein, sondern meistens 5 - 10 vegetarische Gerichte.
2. Thailand
Auch in Thailand war es für mich einfach, leckeres Essen zu bekommen. Allerdings hatte ich hier das Problem, dass die Portionen eher klein waren, deshalb habe ich mir meistens eine Portion Pommes dazubestellt.
3. Kroatien
Eigentlich gibt es in Kroatien hauptsächlich Fleisch und Fisch zu essen. Kroaten essen aber auch viel Gemüse (Grillgemüse oder Kartoffeln mit Mangold oder Spinat) und Pizza gibt es auch an jeder Ecke. Wer nur ab und zu Essen gehen will, wird etwas finden.
4. Marokko
Zumindest in touristischen Regionen gibt es immer Gemüsetajine oder Gemüse mit Couscous. Das wird zwar auf Dauer langweilig, aber zumindest gibt es etwas.
Länder, in denen man es als Vegetarier besonders schwer hat:
1. Peru
Hier habe ich tatsächlich abwechselnd Pizza und Nudeln mit Tomatensoße gegessen. Nur die drei Tage im Regenwald gab es andere Möglichkeiten.
2. USA
In großen Städten gibt es natürlich alles. Aber viele Gegenden sind einsam, es gibt nur ein oder zwei Restaurants und keinen oder nur einen kleinen Supermarkt. Ich habe in den USA sehr viel Pizza gegessen.
3. Frankreich
Auch recht schwierig. Eigentlich geht auch hier (fast) nur Pizza - jedenfalls wenn man Essen gehen möchte. Es gibt allerdings Bio-Supermärkte (Bio-Coop), die einige vegetarische und auch vegane Snacks (z. B. Falafel o. Ä.) im Angebot haben.
Weitere Reiseberichte findet ihr auf meiner Seite nach Ländern sortiert.