Das nächste Highlight unserer Reise - nach dem Monument Valley und dem Grand Canyon - war der Joshua Tree Nationalpark. Dieser Nationalpark liegt nun schon in Kalifornien.
Joshua Tree Nationalpark
Faszinierende Gesteinsformationen, stachelige Kakteen und Wüste: So zeigt sich der Joshua Tree Nationalpark dem schwitzenden Besucher.
Im Joshua Tree Nationalpark treffen zwei unterschiedliche Ökosysteme aufeinander: Die Mojave und die Colorado Wüste. Eine ganz besondere Pflanzen- und Tierwelt lässt ich hier bestaunen, die trotz der Dürre und Kargheit hier überlebt. Der dunkle, sternenübersäte Nachthimmel, bizarre Felsen und einzigartige Pflanzen prägen den Reiz dieser riesigen Wildnis in Kalifornien. Eine wirklich faszinierende Wüste.
Anreise in den Joshua Tree Nationalpark
Der Park liegt im Süden Kaliforniens. Wir sind vom Grand Canyon aus über einen Teil der Route 66 zunächst nach Lake Havasu City gefahren und von dort aus nach Twentynine Palms. Der Ort ist ein guter Stützpunkt, um von dort aus den Park anzuschauen.
Vom Grand Canyon Village nach Lake Havasu City sind es ca. 370 km, wenn man den Umweg über die Route 66 nimmt, sind es ca. 400 km. Von Lake Havasu City nach Twentynine Palms sind es dagegen nur ca. 240 km, wenn man die südliche (und kürzere) Route nimmt.
Los Angeles liegt etwas über 200 km westlich, Las Vegas etwa 300 km nördlich des Joshua Tree Nationalparks.
Zwischenstopp in der Nähe des Joshua Tree Nationalpark: Lake Havasu City
Lake Havasu City ist eine relativ uninteressante Stadt mit etwas über 50.000 Einwohnern. Bekannt wurde die Stadt eigentlich nur aufgrund der London Bridge. Diese Brücke stand ursprünglich in London, wurde dann aber von einem Amerikaner gekauft und in Lake Havasu City wieder aufgebaut.
Von dieser Brücke abgesehen, hat die Stadt wenig zu bieten. Uns hat vor allem die Hitze zu schaffen gemacht - wir hatten 50°C im Schatten, nur leider gab es keinen Schatten. Der Versuch, uns in dem See abzukühlen ist daran gescheitert, dass das Wasser einfach zu warm war.
Für uns war die Stadt sowieso nur als Übernachtungspunkt eingeplant, da uns die Strecke bis zum Joshua Tree Nationalpark an einem Tag zu weit war. Entsprechend haben wir in Lake Havasu City nur einmal übernachtet und sind am nächsten Tag weitergefahren.
Joshua Tree Nationalpark: Rundfahrt und Wanderungen
Schon die Anfahrt zum Joshua Tree Nationalpark hat mich wahnsinnig beeindruckt. Man fährt durch karge Wüste, in der Ferne sieht man verschiedene Bergketten. Wir hatten zudem das Glück, dass es wohl kürzlich geregnet hatte, jedenfalls war es an manchen Stellen erstaunlich grün.
Der Park hat drei Eingänge: Einer ist von Twentynine Palms aus zu erreichen, also von Norden. Ein zweiter Eingang liegt im Westen und der dritte im Süden des Parks.
Nun aber zum eigentichen Höhepunkt dieses Streckenabschnitts: Der Joshua Tree Nationalpark (siehe auch Foto ganz oben). Hier treffen sich zwei Wüstengebiete - die Mojave und die Colorado Wüste. Benannt ist der Park nach dem Joshua Tree, einer Palmlilie. Aber es gibt hier auch viele sehr interessante Felsformationen und andere, zum Teil seltene, Pflanzen (unter anderem Wildblumen, beeindruckende Büsche und faszinierende Kakteen).
Landkarten vom Park findet ihr hier: Karten
Wer nach ausführlichen Informationen sucht, dem empfehle ich diese Bücher:
USA - der Westen* und Highlights der USA*.
Die westliche Hälfte des Parks gehört zur Mojave-Wüste. Zwischen den Felsblöcken wachsen Kiefern, Wacholderbüsche, Eichen, Yuccas und Feigenkakteen. An den Joshua Trees - eine Yucca-Art - erkennt man, dass man sich tatsächlich in der Mojave befindet.
Die östliche Hälfte dagegen ist die Colorado-Wüste. Dieser Lebensraum ist Teil der viel größeren Sonoran-Wüste, die sich über den Süden Arizonas und bis in den Nordwesten Mexikos erstreckt. Hier dominieren Kreosotbüsche, aber es wachsen auch Cholla-Kakteen, Wüstensand-Eisenkraut, Chuparosas, Primeln und vieles mehr.
Wir sind von Twentynine Palms aus zuerst rechts herum durch den Nationalpark, also Richtung Westen, gefahren und dann links herum in den Osten.
Nach Wandern war uns nicht so richtig zumute, wir haben uns auf ein paar kürzere Spaziergänge beschränkt - schließlich sind wir hier in der Wüste, also ist es hier im Sommer und im Herbst entsprechend heiß. Aber das ist kein Problem, es gibt viele kleine, aber dennoch sehr interessante Rundwege, die zwischen 0,5 und 2 km lang sind.
Mich hat die einzigartige Landschaft wahnsinnig beeindruckt. Abends zum Sonnenuntergang ist es hier besonders schön: Im Abendlicht sind die Farben einfach umwerfend.
Straßen und Pfade führen durch ein irres Gelände mit aufgetürmten Felsblöcken. Die Steinhaufen entstanden vor mehreren hundert Millionen Jahren unter der Erde aufgrund vulkanischer Aktivität. Magma stieg aus den Tiefen der Erde auf, dabei drang es in das darüberliegende Gestein ein. Schließlich erodierte der Boden an der Oberfläche und hinterließ Haufen von Granit, die nun über den Boden verstreut herumliegen.
Auch sehr schön fanden wir den Cholla Cactus Garden. Im Cholla Cactus Garden gibt es einen kurzen Rundweg durch einen Garten von Teddybär Kakteen, den sogenannten Teddybear Chollas (und auch ein paar anderen Pflanzen).
Aber Vorsicht: Die "Teddybären" sehen zwar süß und kuschlig aus, sind aber durchaus stachelig.
Der Park ist das ganze Jahr geöffnet und kann somit zu jeder Jahreszeit besucht werden. Es gibt digitale Eintrittskarten, die im Voraus gekauft werden können. Es wird empfohlen, die Karten auszudrucken oder auf dem Handy zu speichern, da der Mobilfunkempfang im Park eher schlecht ist. An zwei Eingängen (Norden und Westen) und in den Visitor Zentren können Eintrittskarten auch vor Ort gekauft werden.
In den Visitor Zentren gibt es Ausstellungen, Informationen und Kartenmaterial. Es gibt Wanderwege für jedes Fitnessniveau, von kurzen, befestigten und rollstuhlgerechten Wegen bis hin zu anstrengenden Wanderungen. Wer campen will, muss sich dafür anmelden. Die Campingplätze und Picknickplätze verfügen über Tische, Feuerstellen und Toiletten. In den meisten Campingplätzen gibt es kein Wasser.
Dieser Nationalpark war unser letzter Stopp auf dieser Rundreise. Danach ging es zurück nach Las Vegas und am Tag darauf wieder nach Hause.
Weitere Reiseberichte mit Tipps zu unserer USA Rundreise findet ihr in der Navigation unter "USA". Und hier unsere Reiseroute.
Joshua Tree Nationalpark: Weitere Informationen
Wie lange braucht man für den Joshua Tree Nationalpark?
Die Dauer eines Besuchs im Joshua Tree Nationalpark variiert, je nachdem, was du machen möchtest. Einige Besucher verbringen nur einen halben Tag dort, während andere mehrere Tage im Park
verbringen, um die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu erkunden. Für eine umfassende Besichtigung empfehle ich jedoch, mindestens zwei Tage einzuplanen, um die landschaftliche
Schönheit und die zahlreichen Wanderwege voll genießen zu können.
Kann man durch den Joshua Tree Nationalpark fahren?
Ja, du kannst selbst durch den Joshua Tree Nationalpark fahren. Der Park verfügt über gut ausgebaute Straßen, die es den Besuchern ermöglichen, die Hauptattraktionen und Aussichtspunkte bequem
mit dem eigenen Auto zu erkunden. Die Parkstraßen bieten eine großartige Möglichkeit, die einzigartige Wüstenlandschaft und die charakteristischen Joshua Trees zu bewundern.
Was muss man im Joshua Tree gesehen haben?
Es gibt mehrere beeindruckende Orte und Sehenswürdigkeiten, die du im Joshua Tree Nationalpark gesehen haben solltest:
- Skull Rock: Ein markanter Felsformation, die an einen Schädel erinnert.
- Cholla Cactus Garden: Ein Gebiet, in dem besonders viele Cholla-Kakteen wachsen.
- Hidden Valley: Ein malerisches Tal, das von Felsen umgeben ist und beliebt für Wanderungen ist.
- Keys View: Ein Aussichtspunkt, von dem aus man eine atemberaubende Aussicht auf die Coachella Valley und den Salton Sea hat.
- Ryan Mountain: Ein beliebter Wanderweg, der zu einem Gipfel mit spektakulärem Panoramablick führt.
Was ist das Besondere am Joshua Tree Nationalpark?
Der Joshua Tree Nationalpark ist bekannt für seine einzigartige Wüstenlandschaft, geprägt von den charakteristischen Joshua Trees, die ein bisschen wie aus einer anderen Welt aussehen. Diese
Bäume sind eigentlich Sukkulenten und prägen die atemberaubende Kulisse des Parks. Die faszinierende Geologie, ungewöhnlichen Felsformationen, Canyons und die Möglichkeit, den Sternenhimmel in
der klaren Wüstenluft zu beobachten (der Park ist ein "International Dark Sky Park"), machen den Joshua Tree Nationalpark zu einem besonderen Reiseziel für Naturliebhaber, Wanderer und
Sternengucker.
Ja, es gibt Campingmöglichkeiten im Joshua Tree Nationalpark. Der Park bietet verschiedene Campingplätze für Besucher, die die Möglichkeit nutzen möchten, in der malerischen Wüstenlandschaft zu übernachten. Hier sind einige der Campingoptionen im Park:
- Black Rock Campground.
- Cottonwood Campground.
- Indian Cove Campground.
- Jumbo Rocks Campground.
- Belle Campground.