Ich bin ja ein ausgesprochener Schwedenfan und war schon oft dort. In diesem Beitrag erzähle ich euch von der Westküste: Nützliche Tipps, Sehenswürdigkeiten und Camping. Es ist ein außergewöhnlich schöner Küstenstreifen, der auf jeden Fall eine Reise wert ist.
Schweden: Westküste
Schweden: Die traumhafte Westküste - das gibt es dort zu sehen.
Wir beginnen unsere Reise entlang der Küste ganz im Süden an der untersten Spitze und "arbeiten" uns Schritt für Schritt in den Norden vor. Dabei erzähle ich euch von der jeweiligen Landschaft und besonderen Sehenswürdigkeiten sowie schönen Orten und sehenswerten Städten.
Als ich das erste Mal in diesem wunderschönen Land war, war ich erstaunt, dass es hier so viele schöne, lange Sandstrände gibt. Das hätte ich so nicht erwartet. Ein Jahr später hat mich Bohuslän mit seiner Schönheit beeindruckt. Seitdem komme ich immer wieder, viele Regionen habe ich mittlerweile bereist und freue mich trotzdem jedes Mal aufs Neue über den Zauber dieses Landes.
Schweden: Die Westküste ganz im Süden
Wenn man mit dem Auto oder dem Wohnmobil nach Schweden fährt, kommt man an der Westküste an - dort jedenfalls ist die Öresundbrücke, die bei Malmö das schwedische Festland erreicht. Man kann natürlich auch mit der Fähre fahren, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, wo man ankommen kann. Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass wir über die Brücke anreisen.
Fangen wir also in dieser Gegend an: Südlich von Malmö, ganz unten bei Skanör und Falsterbo gibt es richtig tolle, lange, weiße Sandstrände. Nördlich von Malmö befindet sich Lomma, ebenfalls mit tollen Stränden. Mehr Infos dazu findest du hier: Lund und Umgebung.
Solche Strände sind typisch für die südlichste Westküste Schwedens. Wenn man sich von hier nach Norden bewegt, findet man immer wieder kleine und große Sandstrände, manche sind grasbewachsen. Und ab und zu wurde die Küste mit Dämmen befestigt. Insgesamt ist die Gegend flach.
Eine Ausnahme bildet der Kullaberg bei Mölle: Hier gibt es steile Klippen und Felsvorsprünge. Der Kullaberg ist übrigens ein Naturreservat auf der Halbinsel Kullen. Die spektakuläre Steilküste mit einer vielfältigen Flora und Fauna ist immer einen Besuch wert: Wandern durch unberührte Landschaft, Höhlen erkunden, Vögel beobachten und vieles mehr ist hier möglich.
Wenn du dich für die Top Sehenswürdigkeiten in Schonen interessierst, schau dir diesen Beitrag an: Sehenswürdigkeiten in Südschweden.
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Aber gleich danach ändert sich der Charakter wieder: Auch bei Ängelholm und nördlich davon gibt es einen Traumstrand am anderen. Zwischen den Stränden gibt es einige kleine Naturreservate, in denen man schöne Wanderungen machen kann. Wir finden diese Gegend einfach absolut traumhaft. Ein besonderes Highlight ist die Landschaft im Abendlicht und bei Sonnenuntergang: Die schönsten Sonnenuntergänge habe ich bisher in dieser Region gesehen.
Die Strände sind schlichtweg herrlich, der weite, ungehinderte Blick aufs Meer sagenhaft schön.
Zwischen den Stränden gibt es immer wieder zauberhafte Naturreservate, die zum Spazierengehen und Wandern einladen.
Wer ein bisschen mehr Rummel möchte, für den eignen sich zum Beispiel Tylösand oder Falkenberg. Hier sind die Strände noch länger und im Sommer gibt es hier - besonders bei Falkenberg - auch eine entsprechende Versorgung mit unzähligen Restaurants und Cafés.
Ab Göteborg
Südlich von Göteborg ändert sich der Charakter der Küstenlandschaft nun langsam: Es wird felsiger und schäriger, aber es gibt auch hier viele schöne Buchten mit Sandstränden. Die Strände sind dort zwar deutlich kleiner, aber immer noch sehr reizvoll. Ist das nicht traumhaft?
Nördlich von Göteborg beginnt das wunderschöne Bohuslän mit seinem beeindruckenden Schärengarten. Eines der bekanntesten Ziele hier ist sicherlich Marstrand mit der Carlsten Festung. Durch seine Nähe zu Göteborg, ist die Gegend auch bei den dortigen Bewohnern ein beliebtes Ausflugsziel.
Marstrand ist eine Insel, die man mit einer Personenfähre erreichen kann. Dort kann man ein bisschen wandern oder sich die Festung ansehen. Und auch die Landschaft ist einfach herrlich.
Eines unserer Lieblingsziele in Schweden an der Westküste ist die Insel Tjörn mit ihren wunderschönen Dörfern, Naturreservaten und einer ganz besonderen Kunstausstellung. Hierzu gibt es einen separaten Blogbeitrag: Tjörn.
In der gesamten folgenden Region entlang der Küste in Bohuslän kann man überhaupt nichts falsch machen: Es ist in der Tat überall traumhaft schön. Hier ein paar Bilder:
Die Küste ist nun ziemlich zerklüftet, tausende von Inseln prägen die Landschaft. Es ist felsig, karg und rau, eine einzigartige Gegend, in der es sehr, sehr viel zu entdecken gibt. Die Dörfer sind überwiegend malerische Fischerorte, Boote treiben im Wasser, auf den Felsen wachsen Büsche und Heide.
Ein paar ganz besondere Highlights möchte ich hier noch nennen, auch wenn die Auswahl schwerfällt: Fjällbacka, Lysekil und Smögen. Das sind mitnichten die einzigen Ziele, die man in dieser Region ansteuern sollte, es gibt noch viele andere, sehr schöne Dörfer und Küstenabschnitte. Diese aber sind auf jeden Fall atemberaubend schön und gehören zu den bekanntesten.
Wenn du mehr wissen möchtest: Zum gesamten Bohuslän gibt es einen separaten - ausführlichen - Beitrag. Du findest ihn hier Bohuslän.
Weitere Highlights findest du in diesem tollen Buch: Schweden - Das Buch*.
An diesem Punkt endet unsere Reise entlang der schwedischen Westküste: Nördlich von Strömstad ist die norwegische Grenze.
Weitere Tipps, Sehenswürdigkeiten und Camping
Nun noch ein paar nützliche Zusatztipps, Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Camping, Radeln und Wandern.
Camping und Freistehen mit dem Wohnmobil:
Wir sind natürlich immer mit unserem Camper unterwegs, wenn wir hier sind. Es gibt einige schöne offizielle Stellplätze und Campingplätze direkt am Meer oder auch etwas zurückversetzt, die Auswahl ist recht groß. Wir suchen uns aber meistens so ein schönes Plätzchen, was über die Jahre aber leider immer schwieriger geworden ist. Verständlicherweise: Die Parkplätze sind begrenzt, es kommen immer mehr Besucher, und die Einheimischen wollen eben auch noch parken.
Schau dir auch dieses Video über unsere Schwedenreise an.
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Mit dem Wohnmobil durch Schweden*.
Insgesamt ist die Infrastruktur sehr gut fürs Draußensein eingerichtet: An jedem "Badplats" und auch an offiziellen Wanderwegen gibt es immer wieder Picknickplätze, Grillplätze, Mülleimer und öffentliche Toiletten. Da könnte sich so manch anderes Land eine Scheibe abschneiden. Ist das nicht großartig?
Eignet sich die Gegend für Wandern und Radeln?
Die gesamte Küste eignet sich auch bestens zum Wandern und Radeln. Es gibt zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege durch die kleinen Naturreservate, aber auch den Kuststigen, der in 38 Etappen an der Küste entlang von Tjörn nach Norwegen führt.
Und auch für Radfahrer ist gesorgt: Für die gibt es den Kattegatleden. Auch der Kattegatleden ist gut ausgeschildert und führt überwiegend über Radwege und Nebenstraßen an der Westküste Schwedens entlang. Er führt in acht Abschnitten auf 390 km von Helsingborg nach Göteborg.
Davon abgesehen kann man auf den meisten Nebenstraßen ungestört radeln, auch wenn die Straße kein spezieller Radweg ist. Schweden sind ebenfalls gerne mit dem Fahrrad unterwegs, entsprechend respektiert wird man als Radfahrer auch auf normalen Straßen.
Welche Städte muss man gesehen haben?
Entlang der schwedischen Westküste gibt es einige sehenswerte Städte. Dazu gehören unter anderem diese Städte:
- Malmö ganz im Süden: Mit einer hübschen, gemütlichen Innendstadt, einem Schloss und dem berühmten Turning Torso gibt es einiges zu sehen.
- Helsingborg mit seiner ziemlich bombastischen Innenstadt, ausgeprägten Kulturszene und Hafenpromenade ist ebenfalls einen Besuch wert.
- Und auch Halmstadt mit einer ebenfalls gemütlichen und sehr schönen Innenstadt, einem Schloss und einem Freilichtmuseum, sowie dem nahegelegenen Tylösand Strand gehört zu den sehenswerten Städten.
- Und natürlich Göteborg: Hier solltest du dir auf jeden Fall den gemütlichen Stadtteil Haga ansehen, den Vergnügungspark Lisepark und die Kungsportsavenyn mit ihren zahlreichen Geschäften. Außerdem gibt es einige schöne Parks und Grünanlagen, eine ungewöhnliche Sauna im Freihafen und viele Museen.
Wo ist es am schönsten?
Das ist schwer zu sagen, die gesamte Westküste ist sehr schön: Im Süden die ausgedehnten Sandstrände, weiter im Norden die einzigartige Schärenlandschaft, dazu unzählige Naturreservate und hübsche Städte und Dörfer - alles hat seinen Reiz.
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Welche Küste ist schöner - Ost oder West?
Ich finde beide Küsten sehr schön, auch an der Ostküste gibt es zahlreiche schier unendlich lange Sandstrände und einen beeindruckenden Schärengarten. Mir persönlich gefallen die Schären im Westen vielleicht ein bisschen besser, weil ich karge Landschaft mag. An der Ostküste sind die Schären überwiegend bewaldet.
Kann man hier auch mit Kindern Urlaub machen?
Auf jeden Fall. Die Strände im Süden sind ein Paradies für Kinder, außerdem ist das Land an sich sehr kinderfreundlich. Darüber hinaus es gibt relativ viel Platz mit abwechslungsreicher Natur und Weite, Kinder haben also die Möglichkeit, sich ungestört auszutoben.
Wie weit ist es vom südlichsten Punkt bis zur norwegischen Grenze?
Wenn man die Autobahn direkt von Nord nach Süd fährt, sind es knapp 500 km von der Grenze bis Skanör. Aber natürlich ist die Westküste sehr zerklüftet mit vielen Landzungen, Halbinseln und Fjorden, daher ist die tatsächliche Länge der Küste, wenn man alles rechnet, natürlich deutlich länger.
Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Das hängt davon ab, wie genau du die Gegend erkunden möchtest. Möchtest du viel wandern und / oder radeln? Oder bist du eher schnell unterwegs, ein kurzer Stopp zum Schauen reicht? Wir waren bereits mindestens fünf Mal dort und haben immer noch nicht alles gesehen. Dazu kommt die Anreise: Wir brauchen bereits zwei Tage für die Anreise nach Südschweden, für eine Woche lohnt sich das also nicht. Daher bleiben wir immer mindestens drei Wochen im Land.
Aber man muss ja auch nicht die ganze Küste in einem Urlaub erkunden. Wer nur zwei Wochen Zeit hat, kann zum Beispiel einen Punkt im Süden an einem schönen Strand aussuchen und von dort aus die Umgebung erkunden und die zweite Woche weiter im Norden in den Schären verbringen - um die beiden wichtigsten Landschaftstypen gesehen zu haben.
Bei deiner Urlaubsplanung solltest du vor allem bedenken, dass die Straßen - besonders in den Schären - kurvig sind und man des Öfteren Umwege fahren muss, um eine bestimmte Brücke zu erreichen, was relativ zeitaufwendig sein kann.
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